Die Lagerbewirtschaftung ist ein wichtiger Teil des Betriebsgeschehens. Daher ist es ein Anliegen eines jeden Betriebsinhabers, eine ausgewogene Warenbevorratung zu betreiben, wobei die Lagerbestände möglichst nieder, aber doch so hoch gehalten werden sollen, dass eine flexible Fertigung gewährleistet ist.
Hierbei spielen die Platzverhältnisse und die technischen Voraussetzungen eine große Rolle. Die heute vielfach als Hochregallager gebauten Zentrallager sind ebenso risikovoll wie der Materialfluss vom Lager zur Fertigung, und die Brandgefahr ist ein Lagerrisiko besonderer Art; das geht aus dem nachfolgenden Beitrag hervor.
Hierbei spielen die Platzverhältnisse und die technischen Voraussetzungen eine große Rolle. Die heute vielfach als Hochregallager gebauten Zentrallager sind ebenso risikovoll wie der Materialfluss vom Lager zur Fertigung, und die Brandgefahr ist ein Lagerrisiko besonderer Art; das geht aus dem nachfolgenden Beitrag hervor.
Unter den sich häufenden Industriebränden zählen nach den vorliegenden Statistiken Lagerbrände zu den häufigsten und schadensreichsten Fällen. Die für Zentrallager aufgewendeten Mittel sind ebenso beträchtlich wie die Werte der eingelagerten Waren, die oft in die Millionen gehen. Die Risiken, denen solche Vorräte ausgesetzt sind, hängen weitgehend vom Charakter dieser Waren ab: Bestimmte Waren sind anfällig gegen Temperaturen oder gegen hohe Luftfeuchtigkeit, und brennbare Flüssigkeiten brauchen besonderen Brandschutz. Die Wertkonzentrationen in Hochregallagern sind besonders hoch.
Die zahlreichen Brände, die jede Woche Vorräte und Lagerhäuser mit Millionenschäden vernichten, beweisen, dass selbst Brände bei Einlagerung unbrennbarer technischer Teile nicht ausgeschlossen werden können. Die Erfahrung lehrt also, dass ein Brand keineswegs immer vom eingelagerten Gut herrühren muss. Die Reihe der immer wieder möglichen Zündquellen ist sehr umfassend, wie die vorliegenden Statistiken zeigen: Mängel an elektrischen Installationen und Einrichtungen, unbemerkte Beschädigungen, Mängel an der Heizungs- oder Klimaanlage, Selbstentzündung durch chemische Reaktion oder mit dem Lagergut eingebrachte Brandherde. Aber auch Stapelunfälle mit Beschädigung der Einrichtungen; Fahrlässigkeit beim versteckten Rauchen, Unachtsamkeit bei Reparaturarbeiten und Brandstiftung gehören dazu.
Dabei brauchen die eingelagerten Güter keineswegs brennbar zu sein. Brennbar sind aber stets die Paletten, meist auch die Verpackungen, vielfach dazu die thermische Isolation des Gebäudes und andere Kunststoffe. Lackierereien beispielsweise mit ihren großen Vorräten an brennbaren Flüssigkeiten gehören zu den Betriebsteilen mit erhöhter Brandgefahr.
Die Eisenmann KG (Böblingen), die kombinierte Anlagen für Vorbehandlung, Lackierung, Materialfluss (Lager- und Fördertechnik) und Umwelttechnik liefern, hat zum Brandschutz solcher Anlagen und Läger ihren Kunden wertvolle Informationen vermittelt. Sie weist darauf hin, dass der Gesetzgeber und die Unfallverhütungsvorschriften über den allgemeinen Brandschutz in Werkstätten und Lägern hinaus weitergehende Schutzmaßnahmen fordern. So können beim Umfüllen gelagerter brennbarer Flüssigkeiten leicht elektrostatische Ladungen auftreten. Eisenmann empfiehlt, möglichst nur leitende Anlagenteile zu verwenden und keine Rohre, Schläuche oder Behälter aus Kunststoff einzusetzen.
Für die Intensität des Brandes in einem Lager sind Brennbarkeit und Zerteilungsgrad des Brandgutes in erster Linie bestimmend. Die denkbaren Zündquellen und die Art des Lagers lassen anfänglich in einem Hochregallager keine sehr rasche Brandentwicklung zu. Hat ein Brand aber eine gewisse Größe erreicht, dann wirkt sich die Lagerart außerordentlich begünstigend auf den Brandablauf aus, wie die CerberusAG als international bedeutender Hersteller von automatischen Brandmeldern ermittelt hat:
Die engen Zwischenräume zwischen den einzelnen Paletten bilden ausgeprägte Kamine für die vertikale Ausbreitung des Feuers; der geringe Abstand zwischen den einzelnen Paletten ermöglicht die horizontale Ausdehnung vor allem in Stahlfachkonstruktionen.
Neben dem Lagergut gefährdet ein Brand auch stets die Konstruktion des Lagers und die elektrische Installation. Bei größerer Deformation am Gestell kann das Dach einstürzen. Schäden in der Einrichtung führen rasch zu Störungen und Verlusten in der Lagerbewirtschaftung. Die Lieferbereitschaft und damit die Konkurrenzfähigkeit werden gestört.
Schutzmaßnahmen bezwecken daher rasche Entdeckung; Alarmierung und Bekämpfung von Bränden. Unterteilungen in mehrere Brandabschnitte, feuerfeste Ummantelung der Profile oder die Verwendung unbrennbarer Gebinde und Paletten lassen sich im allgemeinen nicht zu vernünftigen Kosten verwirklichen, ohne die Grundidee und die Vorzüge des Hochregallagers in Frage zu stellen. Diese brandschutztechnischen Mängel verlangen deshalb eine anderweitige Kompensation. Es ist um so größeres Gewicht auf die Früherkennung des Brandes zu legen.
Automatische Frühwarn-Brandmeldeanlagen sprechen auf die ersten Begleiterscheinungen eines Brandes an; Brandgase, Rauch usw. Sie alarmieren Löschkräfte schon im Frühstadium des Brandes. Wegen seiner universellen Ansprecheigenschaften ist der lonisations-Rauchmelder im Regal-Stapellager am besten geeignet, da er in der Lage ist, sowohl rauchlose Brände als auch sichtbaren Rauch zu riechen und bei jedem Brandablauf den frühest möglichen Alarm zu gewährleisten. Automatische stationäre Löschanlagen geben selbsttätig Löschmittel (Wasser, C02, Pulver, Schaum) frei, sobald die Brandgröße die Löschmischung auslöst.
Für Hochregallager halten Fachleute Wasser als das geeignetste Löschmittel; da Pulver wesentlich weniger Wärme binden kann als Wasser (Verziehen der Gestelle); Kohlensäure (C02) für glutbildende Stoffe nicht geeignet ist (Holzpaletten), um ein größeres Lager rasch zu füllen; Schaum nicht wirtschaftlich in genügender Menge und Zeit eingebracht werden kann. Als Wasserlöschanlage ist die Sprinkler-Anlage einer „Sprühflutanlage" (Zonenlöschanlage) vorzuziehen, weil sich bei der ersteren nur die Düsen öffnen, welche der Auslösetemperatur ausgesetzt sind. Unnötig großer Wasserschaden lässt sich dadurch vermeiden.
Wo Werkstückbearbeitung und Lagerbevorratung (Flüssigkeiten - wie im Fallbeispiel Lackierereien) eng miteinander verzahnt sind, also zum Schutz besonders brandgefährdeter Objekte - zum
Waren-Hochregallager
Beispiel Becken von Tauch- und Flutanlagen oder Kabinen ortsfester elektrostatischer Lackieranlagen - empfiehlt sich, zusätzlich größere fahrbare Löschgeräte bereitzustellen oder ortsfeste Feuerlöschanlagen einzubauen. Hier werden meist CO-Löschanlagen vorgesehen, die, über ein temperaturempfindliches Schmelzlot ausgelöst, das Objekt mit flammenerstickendem Schutzgas umhüllen. Daneben sind aber auch Sprinkler anlagen sowie Schaum- und Pulverlöschanlagen verbreitet.
Für die Wahl der geeigneten Brandschutzanlagen in Hochregallagern gelten natürlich, wie schon bemerkt, andere Regeln, weil Unübersichtlichkeit und Unzulänglichkeit die Brandbekämpfung durch den Menschen erschweren. Wie Versuche von Cerberus belegt haben, kann eine stationäre Sprinkleranlage einen Brand eindämmen und vor allem die Lagerstelle so kühlen, dass keine Einsturzgefahr besteht. Schachbrettartig werden zwischen den Regalen über jedem zweiten Palettenfach Sprinklerdüsen und automatische Brandmelder angeordnet. So besteht hinreichend Gewähr, dass ein Brandausbruch frühzeitig erkannt werden kann.
Dass eine Sprinkleranlage üblicher Art mit Düsen nur unter der Decke nicht genügen kann, zeigen Brandfälle in konventionellen Lagern, wo bei Lagerhöhen von sechs Meter und mehr der Totalschaden nicht verhütet werden konnte. Rauchabzugsklappen im Dach oder im oberen Teil der Wände werden von Fachleuten empfohlen. Regalbedienungsgeräte oder besondere Löschtürme sollen Steigleitungen mit Löschwasserabgängen in mehreren Höhen aufweisen. Für den direkten Löscheinsatz in einem Hochregallager wurde ein Löschkorb entworfen, der mechanisch in die erforderliche Höhe eingefahren werden kann. Er enthält alle erforderlichen Mittel für die Sofortbekämpfung an Ort und Stelle.
- und dort, wo im Fertiglager kommissioniert wurde, die notwendigen Kommissionierer Vorarbeiter, Meister, sowie Transportarbeiter, wurden ebenfalls mit einbezogen.
- Würde man zu diesen Betrachtungen noch das Personal von Auftragsbearbeitung mit hinzuziehen, so würden Betriebe, die direkt kommissionsbezogen arbeiten, noch besser abschneiden.
- Eine Teilelagervermittlung kann entfallen, ebenso die Auftragsauflösungen zur möbelgruppenweisen Montage.
- Es wird allein und direkt nach den Erfordernissen des einzelnen Auftrages disponiert und gearbeitet.
Schlußbetrachtung
Die Erfahrung, dass früher die Kommissionierung bei variablen Programmen beginnt - umso wirtschaftlicher die Fertigung ist, führt zu der Überzeugung, dass sich die Fertigung nach Kundenauftrag weiter bis in die Teilefertigung im Maschinensaal hinein fortsetzen wird.
Aus den zu anfangs geschilderten Erfahrungen und Gründen, insbesondere der Modellvielfalt; werden wir mehr und mehr von einem Teilevorrats-Zwischenlager wegkommen. Man hat gelernt, dass Betriebe, die früher in einem 4-Wochen-Turnus ihre Teilefertigung geplant haben, heute bereits auf einen Wochenturnus umgestellt haben, und zwar gleichermaßen in Korpus- und Frontteilen. In Küchenmöbelfabriken werden Kunststoff-Fronten bereits nach einem Tagesbedarf auftragsbezogen zugeschnitten.
Man darf annehmen, dass die Fertigung nach einem Tagesbedarf sowohl für Korpus- als auch für Frontteile in kunststoff- als auch in furnierten Oberflächen sich in spätestens acht Jahren verwirklicht haben wird. Schwierige Jahre und insbesondere der technische Fortschritt -unterstützt durch die Elektronik werden diesen genannten Zeitraum verkürzen helfen. Die Vorteile dieser Fertigungsart wird sogar den Massenmöbelfertigern zugute kommen.
So hat uns eine schwierige Situation gezwungen, mit weniger Materialbeständen und mit geringerem Kapitalbedarf und höherem Kapitalumschlag zu arbeiten. Wenn dies in der rechten Weise geschieht, wird der Erfolg nicht ausbleiben.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen