Das Ersatzteillager als Kostenfaktor




Kostenfaktor Lager - Meine Werkstatt News aus dem Jahr 1992

Kfz-Betriebe haben nur dann eine Chance, die Größe des Lagers zu minimieren, wenn sich der Betrieb auf seinen Lieferanten bzw. den Hersteller verlassen kann. Kurze Produktzyklen sind auch in der Automobilbranche die Regel. Nachfolge-Modelle kommen immer schneller auf den Markt. Für den Kfz-Betrieb ist höchste Vorsicht geboten.

Schnell stapeln sich im Lager unverkäufliche Ladenhüter. Die oberste Maxime lautet also, das eigene Lager soweit wie möglich klein zu halten. Es ist somit die Aufgabe der Hersteller und Lieferanten, ausreichend Ersatzteile für die Händler auf Lager zu halten.

Entscheidend: Verfügbarkeit und Geschwindigkeit Die wesentlichen Faktoren eines gelungenen Lagermanagements sind Verfügbarkeit, Liefergeschwindigkeit und Liefertreue. Wer seinen Lieferanten und Herstellern auf den Zahn fühlen will, sollte nach der Erfüllungsrate der Bestellungen fragen. Dieser Wert misst, wie viel von der bestellten Ware für alle Kunden innerhalb eines Monats auf Lager waren und sofort ausgeliefert werden konnten. Auch die Liefergeschwindigkeit spielt eine wesentliche Rolle, wenn der Hersteller und Lieferant seine Händler gut bedienen will. Prüfen Sie einfach die Lieferanten über mehrere Monate hinweg.

Lagerwert bei Preissenkungen 

Zur Senkung des Preisrisikos trägt der Lagerwertausgleich
bei. Kaum ein Hersteller stellt seinem Händler einen Werteausgleich bzw. eine Gutschrift über den Differenzbetrag zwischen dem alten und dem neuen Ersatzteilpreis aus. Es lohnt sich, beim Hersteller und dem Lieferanten einmal danach zu fragen.

Rückgabe von Ware 

Wenn man Ware zurückgibt, ist ein perfektes, EDV. - stütztes Lager-Controlling besonders wichtig. Man muss darauf achten, dass die Teile, die innerhalb eines kurzen Zeitraums nicht verkauft werden, auch zurückgegeben werden können. Ein vertraglich garantiertes Rückgaberecht gibt jedem Betrieb die notwendige Sicherheit. Ein Problem besteht bei den Ersatzteilen, die für Kunden beschafft wurden und dann doch nicht gebraucht werden. Diese Teile werden auf Lager gelegt und verstauben dort. So wird aus einer Eilbestellung ein Ladenhüter. Die Folge ist ein Lager mit Teilen, die kaum gefragt sind. Je länger der Zeitraum für die Rückgabe eines nicht verkauften Teiles ist, um so höher ist die Kostenentlastung. 

Der Kfz-Betrieb sollte mit dem Hersteller deshalb eine möglichst große Spanne vereinbaren. Die beste Alternative ist es, Ware auf Kommission zu kaufen. Für jeden Betrieb ist es deshalb wichtig, die Inventurlisten für Ersatzteile in den Mittelpunkt der betrieblichen Überwachung zu stellen. Vor allem mit dieser Maßnahme stellt man beim Einsatz eines guten EDV-Systems sicher, dass die Kostenbelastung für das Unternehmen kein kritischer Faktor wird. ef

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