Cloud-Lösungen, Big Data, Internet of Things und breitbandige Mobilfunknetze krempeln die Logistikbranche und die Lager um. Mit den neuen Technologien kann die Flexibilität in logistischen Prozessen deutlich erhöht werden - vorausgesetzt, die Unternehmen lernen, die Informationen aus den beteiligten Systemen für die Prozesssteuerung zu nutzen. Hier beginnt der gewaltige Prozess der auf die Branche zukommt.
Vielerorts werden Systeme für das autonome Fahren auf der Straße entwickelt, die ein verstärktes Zusammenwirken von Sensoren aller Art mit Analytik und autonomen oder halb autonomen Steuervorgängen anstreben. Ganze Areale wie der Hamburger Hafen, wo ein groß angelegtes Logistiktestprojekt stattfindet, sollen durch neue Technologien entlastet werden.
Oft sind bei solchen Projekten neben den eigentlichen Mobilitätsspezialisten, wie den großen Autoherstellern oder Zulieferern, auch Telekommunikationsfirmen und Cloud-Anbieter im Spiel. Nicht nur autonome Fahrzeuge sollen die Logistik künftig effizienter, schneller, billiger und bequemer machen, sondern auch neue Lösungen für den Bahnverkehr. Damit beschäftigt sich beispielsweise Siemens Mohille Services.
Sie fertigt im Jahr im Münchner Stadtteil Allach um die 120 mit bis zu 250 Sensoren gespickte Loks für Kunden aus aller Welt. Sie sitzen z. B. in sensiblen Bereichen, etwa dem Antriebsstrang. Das ist gleichzeitig die Basis für produktbegleitende Dienste, wie etwa die vorbeugende Wartung.
Auch beim spanischen Zugbetreiber RNFE halten sich Verspätungen in engen Grenzen - bei mehreren Tausend Verbindungen täglich kommen nur eine buchstäbliche Handvoll mehr als fünf Minuten zu spät. Im Datenlabor der Siemens-Mobilitätssparte im Lokwerk Allach arbeitet ein Team von rund 40 Datenanalysespezialisten für diese Zwecke. Die riesigen Tabellen mit den strukturierten Daten können durchaus 900 Mrd. Werte umfassen.
Am wichtigsten ist für das Team die Verzahnung eisenbahntechnischer Kenntnisse mit den Methoden der Analytik. Wer als Datenanalyst kommt, muss sich deshalb erst einmal ein halbes Jahr in Bahntechnik einarbeiten, wer als Eisenbahner auf Datenanalyse umsatteln will, braucht zwei Jahre.
Der Bereich interne Logistik des Fraunhofer IML, versucht sich derzeit aktiv daran. So nutzt man iBeacons von Apple. Das sind kommunikationsfähige Funk-Etiketten für Lösungen, die einmal Lager so weit automatisieren sollen, dass Auftragslisten von den Lagerfahrzeugen und mit Regalen mit künstlicher Intelligenz selbstständig abgearbeitet werden können.
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