Die Geschichte der Ladungssicherung war und ist stets ein brisantes Thema im allgemeinen gewerblichen Güterkraftverkehr. Bis 1990 wurde es allerdings als Unterrichtsfach bei der Berufskraftfahrerausbildung wenig behandelt. Die Medien wurden nur aufmerksam, wenn ein schwerer Verkehrsunfall wegen eindeutiger mangelhafter Ladungssicherung passierte.
Im Jahr 1999 wurde zum ersten Mal das Thema Ladungssicherung öffentlich in der Juli-Ausgabe der Berufskraftfahrer-Zeitung behandelt. Es wurde über Reibung, die unterschiedlichen Zurrmittel und die Belastbarkeit von Nutzfahrzeug-Aufbauten berichtet und der Wunsch geäußert, dass jeder BKF die Ladungssicherung erlernen sollte. Ein Jahr später gab es aufgrund der positiven Resonanz des Artikels weitere Fachartikel zur Ladungssicherung, wobei das Thema Recht, Physik, Fahrzeugaufbauten, Zurrmittel, Arten der Ladungssicherung und ihre Berechnung ausführlich behandelt wurden. Aufgrund der Artikelserie in der Berufskraftfahrer-Zeitung gab es 2001 den Anstoß, das Thema zu vertiefen, und im Juli konnte ein Fachausschuss ein 300-seitiges Fachbuch „Ladungssicherung“ – Der Leitfaden für die Praxis – herausbringen.
Ein weiterer Erfolg wurde verbucht, als 2002 die VDI-Richtlinie VDI 2700a als „Ausbildungsnachweis Ladungssicherung“ in Kraft trat. Es musste ein Schulungsnachweis von 16 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten erbracht werden. Die Europäischen Normen EN 12195-2 „Zurrgurte“, EN 12195-3 „Zurrketten“ und EN 12642 „Aufbauten an Nutzfahrzeugen“ wurden eingeführt.
Auf der 59. IAA wurde www.ladungssicherung.de als Homepage vorgestellt und Kögel brachte sein „LaSi-Check“-Heft heraus. Im folgenden Jahr wurde zusätzlich zur Fachzeitschrift „Ladungssicherung“ eine 80-seitige Fachzeitschrift „LaSi-Info“ und eine 36-seitige Sonderbroschüre „LaSi-Tipp“ herausgebracht. Es wurden Beispiele der mangelhaften Ladungssicherung anhand von echten Unfällen erläutert. Behandelt wurden in LaSi Info: Kranteile, Betonbauteile, Getränke, Walzbleche, palettierte Ladungen, Kettenbagger, Stahlladungen und die falsche Lastverteilung.
In einer Artikel-Serie wurde 2004 in der LaSi-Info die Reihe Echte Unfälle durch falsche Ladungssicherung fortgeführt, da Nachholbedarf vorhanden war und die Serie gut ankam. Hier wurde die Schilderung des Unfallherganges und die Analyse der Unfallursache betrachtet. Es wurden zusätzlich Abroll- und Absatzbehälter, palettierte Steine, Papierrollen und Formatpapier, Holzpakete, sowie Ladungen in Kleintransportern untersucht. Die europäischen Normen: EN 12195-1 „Berechnungen von Zurrkräften“, die EN 12195-4 „Zurrdrahtseile“ und die nationale DIN 75410-3 „Ladungssicherung im Kastenwagen“ wurden Vorschrift. Zusätzlich wurde die Broschüre „Transporter-INFO“ herausgegeben. Zum schnellen kompakten Nachschlagen erschien für den Fahreralltag das 100-seitige Heftchen: „LaSi-Guide“, welches die wichtigsten Adressen und Telefonnummern zur Ladungssicherung enthielt. Ein Jahr später befasste man sich in der LaSi-Info mit der Anwendung von Zurrmitteln, Sperrbalken sowie Sperrstangen im Fahrzeugaufbau und deren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Die Broschüre enthielt viele Beispiele und Bilder, um der alltäglichen Praxis gerecht zu werden.
Im Jahr 2006 gab es neue VDI-Richtlinien: VDI 2700 Bl.3.1 „Gebrauchsanleitung für Zurrmittel“, VDI 2700 Bl. 3.2 „Einrichtungen und Hilfsmittel zur Ladungssicherung“, VDI 2700 Bl. 6 „Zusammenladung von Stückgütern“, VDI 2700 Bl. 9 „Ladungssicherung von hart gewickelten Papierrollen“ und VDI 2700 Bl. 11 „Ladungssicherung von Betonteilen“. Die LaSi-Info befasste sich ausführlich und praxisbezogen mit der Ladungssicherung von hart gewickelten Papierrollen, wobei viele Bilder vor allem mit den „Antirutschmatten“ als wichtiges zusätzliches Hilfsmittel gezeigt wurden. Das nächste Jahr stand ganz im Zeichen des Fahrzeugaufbaus, denn es gab eine überarbeitete Europäische Norm EN 12642 „Aufbauten an Nutzfahrzeugen“, die zusätzlich mit dem Zertifikat „Code XL“ versehen wurde. Das Fachbuch: „Ladungssicherung“ erhält in der 6. Auflage die neusten Vorschriften.
Im Jahr 2008 wurde das Thema Ladungssicherung in der LaSi-Info nun breiter gefächert und ganz Europa war beinhaltet. Die Broschüre „Transporter-INFO“ erhielt eine Neuauflage mit 130 Seiten und die Richtlinie VDI 2700 Bl. 16 „Ladungssicherung bei Transportern bis zu 7,5 t zGG“ wurde ausführlich dargestellt. Das Jahr 2009 war wieder ein Jahr der neuen Richtlinien und Normen. In Kraft gesetzt wurden: VDI 2700 Bl. 8.1 „Sicherung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auf Fahrzeugtransportern“, VDI 2700 Bl. 12 „Ladungssicherung von Getränkeprodukten“, VDI 2700 Bl. 15 „Rutschhemende Materialien“, VDI 2700 Bl. 16 „Ladungssicherung bei Transportern bis zu 7,5 t zGG“ sowie VDI 2700 Bl. 17 „Ladungssicherung von Absetzbehältern auf Absetzkipperfahrzeugen und deren Anhängern“. Die Ladungssicherungs-Angelegenheiten wurden Ausbildungsbestandteil beim Berufskraftfahrer und im Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz eingefügt.
Im Januar 2011 wurde VDI 2700 Bl. 19 „Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen - Gewickeltes Band aus Stahl, Blechen und Formstahl“. veröffentlicht.
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