Packstation



Eine Packstation ist ein Paketautomat von DHL, der Paket- und Expressdiensttochter der Deutschen Post AG. Das System wurde ab Ende 2001 aufgebaut; Pilotstädte waren Dortmund und Mainz. Im Herbst 2006 war es mehr oder minder flächendeckend mit 700 Packstationen bundesweit eingeführt. Derzeit gibt es bundesweit etwa rund 3.500 Automaten mit ca. 340.000 Fächern (Stand November 2017), an denen Kunden zum Teil rund um die Uhr bestimmte Sendungen abholen sowie selbst einliefern können. Im November 2017 lag die Zahl der registrierten Kunden bei über acht Millionen.

Für die Nutzung der Paketautomaten fallen über das Porto hinaus, welches bei Packstationen im Vergleich zu den Preisen am Schalter reduziert ist, keine zusätzlichen Kosten an. Erforderlich für den Empfang einer an eine Packstation direkt adressierten Sendung ist eine vorherige Anmeldung über die Packstation-Website von DHL dhl.de.
Die Anmeldung erfordert die Angabe einer Adresse in Deutschland. Zur Freischaltung für den Service ist noch ein Identifizierungsverfahren notwendig. Hierzu erhält der Kunde nach der Registrierung neben einer Kundenkarte (früher „Goldcard“) eine Transaktionsnummer (TAN) per Post. Sobald diese Nummer im Online-Portal verifiziert wurde, kann die Packstation genutzt werden.
Für die Abholung von Sendungen kommt seit dem 29. Oktober 2012 infolge gestiegener Phishing-Attacken das mTAN-Verfahren zum Einsatz, für das ein Mobiltelefon und die Registrierung der Mobilfunknummer erforderlich ist. Das führte an vielen Packstationen zu einem Chaos, weil die Kunden nicht wie erforderlich im Vorfeld ihre Mobilfunknummer angegeben hatten. Nach einem Shitstorm stellte DHL im November 2012 70 zusätzliche Mitarbeiter ein und richtete eine kostenlose Hotline ein, um die Anfragen bearbeiten zu können. Bei der Kundenkarte handelt es sich um eine Magnetstreifenkarte, auf der zwei von drei möglichen Spuren von DHL mit Informationen besetzt sind: Auf der ersten Spur ist der Name des Kunden im Klartext gespeichert, auf der zweiten befindet sich die so genannte Postnummer. Auf der dritten Spur befindet sich eine auf allen Karten einheitliche Nummer. Bei Anmeldung an einer Packstation wird nur die auf der zweiten Spur gespeicherte Postnummer mit einer Datenbank abgeglichen.
Seit 2017 stellt DHL die Packstationen nach und nach auf ein Strichcode-Verfahren um. Dabei werden die Magnetstreifenleser entfernt und es können nur noch neuere Kundenkarten, mit zusätzlich auf der Rückseite aufgedrucktem Strichcode verwendet werden. Kunden, die noch über eine alte Kundenkarte ohne Strichcode verfügen, können an diesen Stationen Pakete nur noch durch manuelle Eingabe der Postnummer abholen, da die neuen Kundenkarten bisher nicht automatisch, sondern nur nach Anforderung durch DHL an die Kunden verschickt werden. Der Strichcode enthält eine eindeutige, 16-stellige Ziffernfolge, die nicht der Postnummer entspricht. Bis Mitte 2018 war es möglich, den benötigten Barcode durch Berechnungen mit Hilfe der Postnummer selbst zu erzeugen, mittlerweile wurden diese Strichcodes durch DHL aber gesperrt.
Beim Versenden und Empfangen hat der Kunde stets bundesweit die freie Wahl, welche Packstation er im einzelnen Fall verwenden möchte. Dadurch ist dieser Dienst besonders für Reisende wie Fernfahrer, Handelsvertreter oder Urlauber interessant. Die jeweils nächstgelegene Packstation kann man mit dem Packstationfinder im Internet anhand einer beliebigen nahegelegenen Adresse bestimmen. Zu beachten ist, dass Sendungen nur vom Inhaber der jeweiligen Kundenkarte persönlich abgeholt werden dürfen. Das Aushändigen der Karte oder der Zugangsdaten an Dritte ist nicht zulässig.
Die maximale Größe der über eine Packstation empfangbaren oder verschickbaren Sendungen beträgt 60 cm × 35 cm × 35 cm und ist damit gegenüber dem normalen Paketversand eingeschränkt. Mittlerweile gibt es jedoch an einigen Standorten neuere Packstation-Modelle, die auch zwei XL-Fächer besitzen. In diese können Pakete mit maximal 65 cm × 61 cm × 35 cm eingelegt werden. Die minimale Größe beträgt 15 cm × 11 cm × 1 cm.


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