Ein Großteil des Welthandels verläuft über die Seewege. Der Container hat sich dabei zum universellen Frachtbehälter entwickelt. Zwar überwachen Reeder und Spediteure ihre Schiffe per GPS, doch erst Indikatoren und Informationen aus Datenloggern erlauben Einblicke in den Zustand der Ladung und helfen im Schadensfall bei der Ermittlung von haftbaren Schadensverursachern.
Frachtgut ist auf allen Transportmitteln unterschiedlichsten Einflüssen ausgesetzt, von der dreidimensionalen Beschleunigung über Temperatur, Luftdruck, Helligkeit und Feuchtigkeit bis hin zu Vibrationen und zum Kippwinkel, den manches Frachtgut nicht überschreiten darf. Mithilfe von Indikatoren, die an den Frachtbehältern und an der Ladung innerhalb der Behälter angebracht werden sollten, lassen sich Überschreitungen bestimmter Grenzwerte sichtbar machen. Je nach Frachtgut und dessen spezifischen Grenzwerten gibt es unterschiedliche Indikatoren. Wenn etwa das kleine Röhrchen an einem Sturzindikator wegen einer Belastung von 5g (Sturz, Beschleunigung) zerbricht und sich rot verfärbt, weiß der Empfänger ebenso wie der Transporteur, dass an der Fracht ein Schaden aufgetreten sein könnte. Anbieter wie Transport Control (TCI) bieten für fast jede Belastungsstärke Indikatoren an.
Da die Aufkleber oder auch Kugelindikatoren relativ preiswert sind -der Preis liegt im ein- bis zweistelligen Eurobereich -, finden sie schnell Verbreitung.
Ein Indikator hat jedoch nicht nur Vorteile: Er liefert weder Anhaltspunkte darüber, wann genau das Schadensereignis eintrat, noch darüber, ob es mögliche weitere kritische oder gar schadensrelevante Ereignisse im Transportverlauf gab. Das leistet hingegen ein elektronischer Datenlogger. Im Falle des Parameters „Beschleunigung" spricht man von einem „Schockrekorder". Diese kleinen Geräte, die über eine Seegang, Temperaturen und Nässe können dem Inhalt von Frachtcontainern mitunter übel zusetzen.
Einfache Datenlogger kosten ab etwa 70 € aufwärts. Die Daten werden i.d.R. per Smartphone ausgelesen. Hochwertigere und bis zu 5000 € teure Geräte können mehrfach benutzt werden, besitzen GPS, ein Alugehäuse, sind wasserdicht und passwortgeschützt sowie mit Start-&-Stopp-Indikator versehen. Allerdings schlägt eine Kalibrierung mit 750 € und ein Geräteservice mit weiteren 750 € zu Buche. Doch die Investition kann sich lohnen: Werden die Daten nach der Reise analysiert und mit den Transportpapieren abgeglichen, lassen sich schadensverursachende Ereignisse nach Zeit, Ort und Streckenabschnitt ermitteln und die Beteiligten zur Klärung einbeziehen.
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