Der Weg der Ersatzteile




Ersatzteilversorgung ist eine fertigungstechnische und organisatorische Aufgabe, der sich Hersteller langlebiger Gebrauchsgüter und Investitionsgüter zu widmen haben. Ersatzteilversorgung findet bei kurzlebigen Gütern in der Regel nicht oder nur sehr eingeschränkt statt.

Die Sicherstellung der Ersatzteilversorgung ist im technischen Bereich eine Aufgabe der Unternehmensführung, die nicht unterschätzt werden darf. Ausfall- und Stillstandszeiten von Maschinen und Fertigungseinrichtungen durch nicht oder erst mit großer zeitlicher Verzögerung zu beschaffender Ersatzteile in der Produktion oder Montage von Unternehmen können den Unternehmenserfolg maßgeblich mit beeinflussen.

Im Normalfall wird erwartet, dass Ersatzteile etwa zehn Jahre lang nach Auslaufen der Produktion von Gebrauchsgütern im Handel erhältlich sind. Eine Ersatzteilversorgung wird nicht vorgesehen, wenn die technische Entwicklung erwarten lässt, dass vergleichbare Objekte in wesentlich höherer Leistungsfähigkeit zu gleichen oder geringeren Preisen künftig verfügbar sein werden. Beispiele hierfür sind ComputerMikroprozessoren, und Speicherchips.

Eine Ersatzteilversorgung setzt voraus, Produktion zu organisieren, eine Lagerhaltung, und eine Distribution in diejenigen Verkaufsgebiete, in denen ein langlebiges Gut zum Einsatz kam. Die Ersatzteilversorgung kann ein hochrangiges Unternehmensinteresse sein, unter anderem wegen des hierin erzielbaren Umsatzwertes. Auch sind die Deckungsbeiträge normalerweise höher als beim Neugeschäft. Bei vielen Investitionsgütern sind die Hersteller gezwungen, zu extrem niedrigem Preis zu verkaufen. Dann gilt es mit einzubeziehen, in welchem Umfang möglicherweise aus dem Betrieb des Investitionsgutes langfristiger Ertrag an Ersatzteilen entstehen könnte, deren Preisgestaltung einen Verlust beim Neuverkauf möglicherweise weit überkompensieren könnte.

Da dieser Effekt jedoch nicht unbekannt auch unter Kunden ist, wird ihm auch entgegengesteuert, sei es über eine bereits beim Verkauf einzugehende Verpflichtung des Lieferanten zur künftigen Ersatzteillieferung anhand von festgesetzten Preislisten, oder sei es, indem Kunden auf die Entwicklung eines Zweitmarktes setzen, der eventuellen überbordenden Ertragserwartungen eines Herstellers einen Dämpfer schaffen kann (z. B. in der Automobilindustrie).

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